Geschichte von Nordendorf

Frühzeitige Besiedlung und Antike
Früher war das Lechtal nur dünn besiedelt, weil der lehmige Boden nicht besonders fruchtbar war. Stattdessen lebten die Menschen mehr auf der westlichen Anhöhe, wo der Boden besser war. Das zeigen Funde von Blankenburg und Donnsberg.

Die Römerzeit
Im ersten Jahrhundert n.Chr. kamen die Römer über die Alpen nach Süddeutschland und bauten bei den Burghöfen südlich von Mertingen ein Kastell namens „Submuntorium“, um die nördliche Grenze des Römischen Reiches zu sichern. Eine wichtige Straße, die Via Claudia Augusta, führte direkt an Nordendorf vorbei und verband das Kastell mit Augsburg und Norditalien.

Einwanderung der Germanen
Als die Römer abzogen, kamen im 3. Jahrhundert germanische Stämme nach Süddeutschland. Im Lech- und Schmuttertal siedelten sich vor allem die Alemannen an, die später Schwaben genannt wurden. 1843 entdeckte man beim Bau der Bahnlinie Augsburg-Donauwörth ein Gräberfeld aus dem 6. Jahrhundert mit 448 Gräbern, was Nordendorf bekannt machte. An dieser Stelle steht heute ein Denkmal. Besonders interessant sind zwei gut erhaltene Broschen mit Runenschrift, die auf eine frühe Christianisierung hinweisen könnten.

Fränkische Herrschaft und Mittelalter
Später kam das Gebiet östlich des Lechs unter fränkische Herrschaft. Der Name Nordendorf stammt wohl aus dieser Zeit, obwohl der Ort bis ins 19. Jahrhundert „Norndorf“ genannt wurde. 1998 entdeckte man bei Bauarbeiten eine Siedlung aus dem 7. bis 9. Jahrhundert. Ob diese Siedlung ein Vorläufer des heutigen Nordendorfs war, ist unklar.

Die Herren von Donnersberg
Im Mittelalter spielten die Herren von Donnersberg, die eine Burg hatten, eine wichtige Rolle. Nordendorf wurde 1213 erstmals in einer Urkunde erwähnt, als Ulrich von Norndorf ein Gut an die Kirche vermachte. Später wurde das Dorf in einem Testament des letzten Stauferkönigs als „Zugehörde zum Donnsberg“ erwähnt. Verschiedene Adelsfamilien besaßen Höfe und Land in Nordendorf, darunter die Herren von Erringen und die Wittelsbacher.

Die Herrschaft der Fugger
1580 kaufte Markus Fugger das Schloss in Nordendorf und einen großen Teil des Dorfes. Die Fugger-Familie herrschte fast 300 Jahre über Nordendorf. Der letzte männliche Erbe starb 1848 und die Besitztümer wurden verkauft, nachdem das Schloss aus Geldnot Stein für Stein abgetragen und verkauft wurde.

Eingliederung ins Königreich Bayern
1806 wurde Nordendorf Teil des Königreichs Bayern.

Siedlungsgröße
Um 1840 hatte das Dorf etwa 50 Anwesen und 310 Einwohner. Die meisten Menschen lebten von der Landwirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl stark an, weil viele Heimatvertriebene hierherzogen. Heute leben etwa 2.700 Menschen in Nordendorf.

Verwaltungsgeschichte
Im Laufe der Zeit wechselte Nordendorf oft die Verwaltung. Zuerst gehörte es zum Bezirksamt Wertingen, ab 1880 zum Bezirksamt Donauwörth und seit 1972 zum Landkreis Augsburg.


Die erste urkundliche Erwähnung von „Norndorf“ im Jahr 1213.
urkunde norndorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Originaltext zur Geschichte der Gemeinde Nordendorf wurde mithilfe eines Künstlichen Intelligenz-Werkzeugs überarbeitet und anschließend von einem Menschen überprüft.